IV
Die Hinweisungen und Winke über innern Gehalt und
mythische Bedeutung darf niemand so verstehen, als glenge
daraus jedesmal eine sichere, zweifellose Wahrheit hervor;
manches ist nur angeführt, weil sich in der Folge der vermu-
thete Zusammenhang deutlicher ergeben könnte. Die Einleitung
zum ersten Bande zeigt, wie wir wünschen, daß davon möge
Gebrauch gemacht werden.
Die zusammengestellten Zeugnisse bestätigen das Daseyn der
Märchen in verschiedenen Zeiten und bei verschiedenen Völ-
kern, oder sie enthalten Urtheile über ihren Werth, die um
so mehr Gewicht haben, als sie ohne Vorliebe, parteilos und
gelegentlich, von Männern sind geäuffert worden, welche sich
einen freien und unbefangenen Blick bewahrt hatten.
Der Abschnitt, welcher die Litteratur aufstellt, darf so-
gar bei denen auf Beifall hoffen, die zu einer nähern Be-
trachtung der Sache selbst nicht Zeit finden. Hätten Vorar-
beiten benutzt werden können, so würde er vielleicht vollständi-
ger geworden seyn, wir mußten aber alles selbst aufsuchen und
durchlesen. Das Verdienst bleibt ihm, den Pentameron des
Basile, der sonst höchstens dem Titel nach ist aufgeführt worden,
näher und seinem ganzen Inhalte nach bekannt zu machen.
Cassel den 4ten Januar 1822.