Frosch gewesen, und sie hätte ihn erlöst, weil sie ihm verspro-
chen, sein Schatz zu seyn. Da gingen sie beide zum König,
der gab ihnen seinen Seegen und da ward eine prächtige Hoch-
zeit gehalten; aber die zwei andern Schwestern ärgerten sich,
daß sie den Frosch nicht zum Schatz genommen hatten. — In einer
dritten Erzählung aus dem Paderbörnischen gibt der Königs-
sohn, nachdem er aus der Froschgestalt erlöst ist, seiner Braut
beim Abschied ein Tuch, worin sein Name roth geschrieben ist.
Wenn der schwarz werde, so sey er todt oder ungetreu. Einmal
sieht die Braut mit Leidwesen, daß er wirklich schwarz gewor-
den ist. Da verkleidet sie sich mit ihren beiden Schwestern in
Reuter und sucht den Königssohn auf und sie verdingen sich
bei ihm. Man bekommt Verdacht gegen sie und streut Erbsen ,
denn wenn sie fielen und wären Mädchen so würden sie er-
schrecken, wären es Männer, so würden sie fluchen. Sie ha-
ben aber den Anschlag vernommen und wie sie über die Erbsen
fallen, fluchen sie. Als hernach der Königssohn mit der falschen
Braut wegreist, müssen die drei dem Wagen nachreiten. Unter-
wegs hört der Königssohn ein lautes Krachen und ruft: "halt
der Wagen bricht" da ruft die rechte Braut hinter dem Wagen:
"ach nein, es bricht ein Band von meinem Herzen". So kracht
es noch zweimal und jedesmal bekommt er dieselbe Antwort.
Da fällt ihm die rechte Braut wieder ein; er erkennt sie in
dem Reuter und hält Hochzeit mit ihr.
Das Märchen gehört zu den ältesten in Deutschland, man kann-
te es unter dem Namen: von dem eisernen Heinrich, nach
dem treuen Diener, der sein kummervolles Herz in eiserne
Bande hatte legen lassen. Rollenhagen nennt es so unter den
alten deutschen Hausmärlein; darauf bezieht sich auch, was Phi-
lander von Sittewald (III, 42) sagt: "dann ihr Herz stund in
meiner Hand , fester als in ein eisern Band". Der Haupt-
sache nach lebt das Märchen auch in Schottland fort. In the
complaynt of Scotland geschrieben 1548. wird unter andern
alten Erzählungen the tale of the wolf of the warl-
dis end genannt, das leider ganz verloren gegangen, (viel-
leicht die Sage vom nordischen Fenrir) ist. I. Leyden in s.