© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L77
DAKEN
welcher feine stacheln sitzen, womit man wolle kratzt, daher ahd.
zeisala, ags. taesel. da diese Verwendung uralt ist, vermute ich in dem
namen skiari bezug darauf, gotli. skeirs, ags. scir bedeutet lucidus
purus, skeirjan klären, reinigen; skiuran aber heftig bewegen, vinjiis—
kaurö nxvor, ahd. scioro velociter impetuose, scioran sciaran expedire;
ahd. sceran tondere rädere, ags. sceoran: man müste den dakischen
diphtli. IA genau kennen, um sich zu entscheiden, auch das equise-
tum, mit dessen schäften man gefäsze scheuert, heiszt noch beute
scheuerkraut, und etwas dergleichen suche ich in oxiaQrj. man vgl.
auch Schierling, ahd. scerilinc cicuta.
207 6) 3, 21. ^QvyyiopdPco/uuioi xanirovXov/,i xaQÖovg, ol de xuq-
TtQai, /ltxxoi oixovnvoe'S,. auf den ersten blick wäre hier Zusammen
setzung mit sigu, und beim zweiten theü des worts könnte den Grie
chen sein nvorj duft geleitet haben: mit geringer änderung entspräche
ein ahd. sigufnäst, ags. sigefnmst, victoriae flatus, victoriam spirans,
das kraut heiszt uns heute mannstreue, doch schreiben Strabo und
Tacitus in den namen 2Suiyeorrjg 2Suiyi/urj()og Segesles Segimundus
kein K und die vom eryngium gehende sage leitet auf anderes, nem-
lieh Plutarch. sympos. VII. 2, 3 berichtet: xa'i rb fjQvyyiov, o f.uug
alyog dg rb oro/na Xußovotjg, anav itfiorarai ro alnbXiov, sei
dies auch misverstand einer stelle bei Aristoteles bist. an. 9, 4: rtou
t) 5 u.lyibv brav rig [.aäg Xdßrjrai rov rjQvyyov rb dxyov (tan de
oiov «t dXXai ioruoiv (ooneQ /ue/nco^io/ntvai xul ßXänovoiv
tlg txeivrjv, womit Plinius 8, 70 stimmt: dependet omnium (capra-
rum) mento villus quem aruncum vocant; hoc si quis apprehensain ex
grege unam trahat, ceterae stupentes spectant; so gab es doch kräuter
des namens rgayombyiov, hirci barbula, ijgvyyog, aruncus, von denen
jenes erzählt wurde, darum scheint auch in sicupnoex geiszbart ent
halten; unser wort ziege hat anomales Z, wie aus dem niederdeut
schen tsege erhellt, so dasz ahd. zigä für sigä stehn, einem uralten
wort mit S entsprechen könnte, nvottg, wenn aus not'S, verderbt,
gliche unserm falls und dem bölnn. faus, hart.
7) 3, 38. xXv/iog. c Pco/uaiot frov/nov/i, z/dxoi [.ibQovXa. da wil
der thymian dicht und niedrig, wie mos, den rain bewächst, so ver
gliche ich ahd. mios mies, ags. meos, altn. mosi, die nicht allein
muscus, alga, sondern auch lanugo terrae überhaupt bezeichnen; mo-
sula ist weitere ableitung. russ. moch, poln. böhm. meeb. * Oder
hallt in mozula der schöne poln. name des thymians wider: macier-
zanka, macicrza^ dusza, mütterliche secle? o-faet+yT du.jp.
208 8) 3 , 60. avr^ov rb taO'ib^uvov, ol de' noXytdog ... 2Juxoi
nöXnovf.1. weder das lat. pulpa, noch bulbus, gr. ßoXßog schickt
sich für den begrif von dille oder fenchel, sl. kopr, litth. krapai. ich
weisz daher dies polpus nicht zu deuten.
* mit rücksicht auf die ähnlichkeit der Wörter S'vuos mens und d'vuos
tliymus liesze sich das poln. dobrej mvsli, böhm. dobra mvsl = origanum vul
gare zu mozula halten; doch wird das einfache mysl nicht für ein kraut ver
wandt, und jene namen scheinen aus dem deutschen wolgenmt entsprungen.