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LAUTABSTUFUNG
CU
da sie durch vortritt anderer auslaute entspringen, für BP GC DT
setzen einige PP CG TT, was sich zum schweizerischen bbränte gga-
bla pfrau statt die briinte, die gäbe], die frau (Stalders dialect. s. 76)
halten liesze.
Alle diese consonantwechsel hängen ab von vorausgehenden Wör
tern; fragt sich von welchen?
Der irische bestimmende artikel ist an, welcher dem litth. prono-
men ans ana, dem sl. on” ona, dem goth. jains jaina, dem ahd. enör
eniu, dem altn. inn in buchstäblich entspricht, seiner anwendung nach
dem franz. le la = lat. ille illa. durch seinen einflusz auf den anlaul
der folgenden nomina wird an zu einem behelf für Unterscheidung bei-
370 der geschlechter und zugleich des nom. vom gen.
Hier schlägt die einfache regel voll groszer Wirkung ein, dasz der
nom. sg. zum gen. pl., hingegen der nom. pl. zum gen. sg. analogie
zeige*, empfängt nun der nom. sg. masc. durch den artikel andern
anlaut als der weibliche, so scheiden sich auch ihre obliquen casus.
der artikel selbst ändert sein an im weiblichen gen. sg. und nom. pl.
beider geschl. in mj.
„ *7\ Yocalanlautenden männlichen subst. schiebt der artikel im nom.
ein T, weiblichen im gen. li vor, welches H beide, männliche und
weibliche auch im nom. pl. empfangen, iasg fisch, an tiasg der fisch,
an eisg des fisches, na heisg die fische; ean vogel, an tean der vogel,
an ein des vogels, na hein die vögel, na nean der vögel; aran brot,
an taran das brot, an aran des brots; easbha mangel, an easbha der
mangel, na heasbha des mangels, na heasbodha die rnängel, na neas-
bhadh der rnängel; oigh mädchen, na hoigh des mädchens, na hoigh
die mädchen, na nogh der mädchen. der gen. pl. vocalanlautender
subst. schaltet immer N vor.
2.^0 Allen männlichen subst. mit muta verleiht der artikel im gen.,
allen weiblichen im nom. sg. aspirata; in beiden geschlcchtern aber
371 hat der nom. pl. ursprünglichen, der gen. pl. eclipsierlen anlaut. pus
lippe, an pus die lippe, an phus der lippe, na pus die lippen, na bpus
der lippen; bard dichter, an bard der dichter, an bhaird des dichters,
na baird die dichter, na mbaird der dichter; fir mann, an fir der mann,
* das gesetz greift viel weiter und zeigt sich auch unabhängig vom artikel in
anlaut und umlaut:
nom. sg. bean frau
nom. pl. mnä
n. sg. bard
pl. baird
gen. sg. mnä
gen. bean
gen. baird
bard
und beherscht es nicht wunderbar die romanische flexion?
prov. nom. sg. amics
pl. amic
altfranz. amis
ami
acc. amic
acc. amics
ami
amis
prov. nom. sg. bels
pl. bei
altfranz. biaus
biau
acc. bei
bels
biau
biaus
diese romanischen formen entspringen allerdings aus lat.
amicus amici bellus belli
amicum amicos bellum beilos
doch wie herrlich nutzte der sprachgeist die erlöschende form zu neuer frischer
regel, und waltete dabei nicht keltisches gefiihl?