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BURGUNDEN
auch in ihm eine ahd., wieder palas enthaltende bildung, capalatium
gleichsam capalazi. Des ortes wird man aber aus einer andern stelle
Ammians 28, 5 näher gewahr, wo berichtet ist, wie Valentinian im
j. 370 Burgunden gegen Alamannen aufwiegelle: seditque consilia alia
post alia imperatori probante, Burgundios in eorum excitari perniciem,
bellicosos et pubis immensae viribus affluentes, ideocpie metuendos
finitimis universis. scribebatque frequenter ad eorum reges per taci-
turnos quosdam et Udos, ut iisdern tempore praestituto supervenirent,
pollicitus ipse quoque transito cum romanis agminibus Ilheno occurrere
pavidis, pondus armorum vitantibus insperatum. Gratanter ratione
gemina principis acceptae sunt literae: prima quod jam inde tempori-
bus priscis subolem se esse romanam Burgundii sciunt, dein quod
salinarum finiumque causa Alamannis saepe jurgahant. soholes romana
zu sein konnten die Burgunden nur wähnen nach jener von Orosius
erzählten sage, die also früher verbreitet sein muste; Ammian lebte
ungefähr 50 jahre vor Orosius. die sage setzt aber nothwendig ein
703 günstiges Verhältnis der Burgunden zu den Römern voraus, das min
destens schon in die erste hälfte des vierten jh. gefallen war, nicht
zu lange seit dem streit mit den Gepiden, nach welchem die fliicht-
linge vielleicht bei Römern aufnahme gefunden hatten, der hader
um die Salzquelle gestattet aber den ort der grenze an den Kocher
im schwäbischen Hall wie an die Saale bei Kissingen zu legen (Zeusz
s. 312.)
Gegen ausgang des vierten jh. standen also die Burgunden in
den decumatischen fehlem neben Alamannen, da wo ehmals auch
Helvetier gehaust hatten, und es drängte sie immer näher an und
über den Rhein. Eusebii chron. ad a. 374: Burgundionum octoginia
ferme millia, quod nunquam ante, ad Rhenum descenderunt. Hierony
mus ad Ageruchiam de monogamia epist. 9 p. 748 ad a. 409: in-
numerabiles et ferocissimae nationes universas Gallias occuparunt.
quidquid inter alpes et pyrenaeum est, quod oceano et Rheno inclu-
ditur, Quadus, Vandalus, Sarmata, Alani, Gepides, Eruli, Saxones,
Burgundiones, Alemani vastarunt. Prosper ad a. 414: Burgundiones
parlem Galliae propinquantem Rheno obtinucrunt, hier trafen sie sich
mit Römern unter Jovinus, später unter Aetius und mit Attila. In
der gegend von Worms musz ihr reich zu anfang des fünften jh. eine
zeitlang festen sitz behauptet haben, weil ihn das epos unverrückt
dahin verlegt. Allmälich aber begannen sie (um 435. 436) strom
aufwärts in das südöstliche Gallien zu ziehen und ein ansehnliches
gebiet, das von den Vogesen bis über die Rhone reichte, in besitz zu
nehmen, wo sie sich etwa hundert jahre lang mächtig und unabhängig
704 behaupteten. * da kennt auch Procopius BovQyovfycovtg (de b. gotli. I,
* in dem nachherigen Sclnveizergebiet stieszen Burgunden und Alamannen
aneinander, was zum sprenget von Besancon und Lausanne gehörte gilt für bur-
gundisch, was zu Mainz und Constanz für alamannisch. der gröszte tlieil der
deutschredenden Schweiz ist alamannisch, die französischredende burgundisek