Full text: Geschichte der deutschen Sprache. - Band 1 und 2

© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L77 
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SCHWACHE VERBA 
in diesem fall müste angenommen werden, dasz aus jenem dida dada 
dedum ein schwaches dadvjan dadvida entsprossen, alhnälich aber in 
daujan davida (wie mir bauan nur aus bagvan erklärbar scheint) ge 
schwächt, endlich, als die Lautverschiebung begann, zu taujan tavida 
geworden sei, das sich ahd. weiter in zouwan schob, im eingewachs- 
nen -da -dedum, so wie im subst. döds und dödja haftete das alte 
unverschobne D, während der anlaut T annahm und auf gleiche weise 
verhalten sich ahd. Z und T in zowita. ähnliche mischung verschob- 
ner und unverschobner form zeigt die spräche in dags = dies, neben 
dem vermutlichen goth. Tius und erweislichen ags. Tiv, ahd. Zio 
= deus. 
Wir sahen goth. -da für -dada neben -dödum, aber ahd. -ta für 
-tata, -tum für -tätum eintreten, also das wesen der schwachen form 
auf bloszem T beruhen, noch weiter geht nicht selten die mnl. mund- 
art, indem sie sich make für makede, leve für levede, dienese für 
dienedese, makese für makedese u. a. m. gestattet, vgl. Ifuyd. op 
St. 1, 116. 117. hier ist sogar das characteristische D ausgefallen.
	        
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