SCHWACHE NOMINA
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lamp lempir, chalp chelpir, liuon huonir, loup loupir, welchen ein
goth. lamb lambiza, kalb kalbiza, hon höniza entsprechen würde, wo
für aber lamba gilt, es erhellt aber, dasz S und T dasselbe ausrich-
ten was N.
Gleich lehrreich werden litthauische nomina auf -ü, deren oblique
Casus N einschalten, akmü lapis bat den gen. akmenio (oder akmens),
pl. akmenys und ist jenes sl. kam”i, kamen’, skr. asman (Bopps gloss.
23 b ) und mit R statt N ahd. hamar malleus, d. i. steinwaffe; im altn.
hamar hat sich neben malleus noch die bedeutung saxum, rupes be
wahrt (vgl. oben s. 610.) wandü aqua, gen. wandenio oder wandens,
lett. uhdens, skr. uda, sl. voda, ohne N, altn. vatn gen. vatns (wie
nafn), schwed. vatten, goth. schwachformig vatö vatins (wie namö
namins, wonach auch goth. hamö saxum möglich wäre), ahd. aber
wazar (mit R wie in hamar) ags. Väter und gr. vdioQ vdarog. piemü
gen. piemenio oder piemens hirtenknabe, diminut. piemenatis, und
piemene hirtenmädchen, gr. noi^irtv noi^ivog hirte, notf-ivr] herde;
scheint das not- pie- zu nwv pecu faihu gehörig, so wäre ein goth.
faihma faihmins möglich, wobei mir das alts. fehmia femia Ilel. 9, 22
alle, faemne, fries. fämne wieder einfällt, die ich s. 652 unter ganz
andern gesichtspunct faszte, es könnte dem litth. piemene entsprechen
und im hirtenstand entsprungen sein, stomü stomenio stomens slatura
vergleiche ich dem goth. stöma stömins vnooxuoig. szarmü gen.
szarmens ist das ahd. harmo harmin f.ivyu’ki]. lemü lemens baum-
stamm, vielleicht altn. limi frons arborum. aszmü aszmens das lat.
acumen, vgl. goth. alima alimins spirilus. szü canis gen. szunnio oder
szunnies szuns ist unser hunds und schon s. 38 besprochen, menu
oder mienü entspricht dem goth. mtina mönins ahd. mäno mänin, ent
faltet aber im gen. nicht mienenio sondern mit S mienesio, wozu auch
der nom. mienesis vorkommt, der dem lat. mensis und sl. mjesjalz’,956
skr. mäs luna und mäsa mensis gleicht, das gr. (.irjv /urjrog bleibt
wie das deutsche wort ohne S.
In der lat. spräche sind zahlreiche bihlungen auf -men gen. -minis
neutral, haben also das N auch im nom. sg. wie die böhmischen
Wörter, dem namö imja entspricht nomen, dem simo sjemja seinen,
und auf gleicher reihe stehn carmen gerrnen fragmen gramen slamen
stramen tegmen omen limen inguen numen rumen gluten u. a. m.
männlich nur oscen, tibicen, Hamen, vielleicht sanguen f. sanguis, aber
andere masc. werfen das N im nom. weg: turbo turbinis, cardo, ordo,
margo, sermo sermoriis, carbo carbonis, zumal aber horno hominis
und nemo neminis. * liomo ist vollkommen das goth. guma gumins,
ahd. komo komin, und dem pl. bomines gumans vergleicht sich der
litth. pl. zmones vom sg. zmogus; altpreusz. lautet der sg. smunents,
acc. pl. smunentinans. das lett. zilweks gehört aber zum sl. tschlovjek”.
Eine menge lat. feminina haben N im gen. ratio rationis = goth. rajijö
* sömo st'münis soll entspringen aus semihomo. die verschiedne quantitüt
hindert einen Wechsel zwischen H und S anzunehmen.