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SCHLUSS
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L77
haihs, ir. nuadh welsch newydd goth. niujis, ir. sean welsch hen goth.
sins sinista lat. senior, ir. saith lat. satur goth. sads, ir. noclid welsch
noeth lat. nudus goth. naqajis, ir. cead lat. centum goth. hund (s. 250.)
keltische verba stimmen selten und gerade das zeugt von der geringe
ren beriihrung: ir. cluinsin ahd. hlosßn, welsch gwyllysu wollen, ir.
araim welsch aradu goth. arjan lat. arare.
Viele Wörter bagegnen lateinischen, die unsrer spräche fremd sind:
ir. beith welsch bedwen betula, ir. brac welsch braich brachium, ir.
laeth welsch llith lac, ir. luan welsch llan luna (vgl. s. 1026), ir.
coileach welsch ceiliog gallus (vgl. litth. gaidys, lett. galis), ir. mil
welsch mel lat. mel, ir. und welsch tir terra, und andre in menge.
Mythologische bezöge, wie die vom welschen Gwydion auf Wodan,
vom ir. beallein auf Phol, vielleicht von nerth virtus auf Nerthus blei
ben aber von gewicht.
Ein vorhin behauptetes näheres Verhältnis der keltischen zur la-
1029 teinischen spräche geht mehr auf den wortvorrath als die flexion, da
die lat. flexion der slavischen, litthauischen und deutschen offenbar
mehr zngewandt ist als der keltischen, die durch ihre consonanzver-
slufung ein eigenthiimliches ansehn gewinnt.
Nicht zu tibersehn ist auch, dasz in einzelnen worlgeschlech-
tern die keltische spräche von der lat. ab, auf seite der übrigen
tritt, wie in den angeführten apa ubhal darach droighean seabhac
u. a. m.
Gar nicht in den kreis unsrer urverwandten sprachen gehört die
finnische und was ihr zufällt, obgleich sie schon sehr frühe in Europa
eingewohnt gewesen sein und neben jenen ihr lager aufgeschlagen
haben musz. ihre lautverhältnisse und flexionen sind ganz abweichend
gestaltet; das eine genüge, dasz sie gar keine geschlechter unterschei
det, aber weit gröszere casusfülle als selbst die slavische und litthaui-
sche aufstellt. Dagegen berühren sich einzelne finnische nomina, sel
ten verba, wahrscheinlich seit undenklicher zeit mit deutschen und
urverwandten, finnische zumal mit gothischen, lappische mit nor
dischen.
äiti, sisar, tylär sind bereits s. 267. 271 angegeben, dem goth.
mafia begegnet finn. malo, dem marei meri, dem mulda mulla, dem
paida paita, dem leik liha , dem hvajiö vahto, dem namö nimi, dem
gulj) kulla, dem ahana akana, dem goth. valö sl. voda dän. vand finn.
vesi gen. veden, ungr. viz und nach dieser analogie dürfen wir zum
goth. handus ahd. hant, die durch alle deutschen sprachen gehn, aber
allen urverwandten fremd sind, das finn. käsi gen. käden, lapp, kät,
lex. s.ctL p.XU. tscheremiss. kid, ungr. kez halten, finn. muurainen stimmt zum wel
schen myrionen, armor. merionen, altn. maur, scliwed. myra, mnl.
miere, sl. mravii, gr. finnisches repo gen. revon zum altn.
refr, schwed. räf, finn. moukari malleus zum dän. mukker, nnl. moker,
finn. airo remus zum altn. är, finn. pelto zum alts. folda, finn. ansas
trabs zum goth. ans, finn. tapa mos gen. tavan zum alts. thau, ahd.
dau (s. 232), finn. nikuli merges zum schwed. nek, dän. neg (s. 758),
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