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und 88. Ein analoger Fall ist in dem Verhältniß des
spateren Sylbenmaaßes des Heldenbuchs zu dem ur
sprünglichen. Eine besondere Abweichung enthalt das
rzste Lied: hier sinket sich zwar die erste Halste regel
mäßig, allein die andere besteht nur aus zwei oder drei
Accenten; dies gibt dem Rhythmus etwas rasches und
springendes, welches zu dem Inhalt recht wohl paßt.
Aehnlich ist daö Sylbenmaaß des 44sten Lieds. Diese
langzeilige Strophe kommt im Ganzen mit dem Syl
benmaaß des Nibelungen Lieds überein, wie man leicht
bemerken wird. Doch zeigt sich auch wieder Verschie
denheit: dort sind npist nur sechs Accente, der Abschnitt
ist fast regelmäßig weiblich, und überhaupt ist der Rhyth
mus viel gemeßener und geregelter. Dort herrscht auch
der Iambe vor, hier der Trochäus, welches zum Theil
in der verschiedenen Neigung der Sprache, (die z. B.
das Pronomen an das Substantivum hinten anhangt),
seinen Grund haben mag. — Zweitens die Strophe,
die aus zwei kurzen Zeilen von vier bis sechs Accenten
besteht, die keinen Abschnitt haben, reimen, männlich
oder weiblich, und in mannichfachem dackylischen, rro-
chäischen und jambischen Rhythmus abwechseln. Es ist
häufig bei dieser kurzen Strophe, daß die zweite Zeile
der vorhergehenden Strophe bei der folgenden wiederholt
wird, öfter auch noch die zweite Hälfte der ersten, so
daß dann jede Strophe drei Zeilen oder drei und eine
halbe hat.*)— Merkwürdig ist nun, daß wir diesen
*} Im Original ist diese MederhLlung immer mit abgedruckt worden.