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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 393
Stnker's Fabelbuch; die Welt.
Der sie gar vz von gründe brach.
Beide wurtz vnd »bedach
Warf er in ein wazzer groz,'
Daz bi dem berge nider floz;
Do ran der bäum daz wazzer abe
Hintz an ein ror, daz was sin habe 2),
Er was mit siner lenge kranc,
Er duht in, daz er nider sanc.
Des wundert de» bäum vnde sprach i
N« sthe ich, daz ich da nie gesach;
Sag an, wer gab dir den list,
So krankez libes so du bist,
Der mir ist vngelich 3) gewesen,
Daz du vor dem winde bist genesen?
Der ror sprach zvo dem bäume saisir ^
Swa der man niht mac gestan,
Do sol er sich tücken
Vnd vor dem winde nider drücken:
Ich het nn lange verlorn daz leben,
Wölt ich als da-wider streben;
Din strenger muot hat dich betrogen.
Hie bi sin alle die gezogen 4),
Die mit selbem überlaste
Beswerct sink so vaste,
Daz sie dem winde entwichen,
Vnd auch ir über-glichen 5)
Ein ringez laster vertragen,
Vnd auch daz nit sere klagen;
Wann etwenne kumt die zit,
Daz die wiutsprut gelit,
Sie letzet 6) regen vnde sne,
So riht daz ror sich vf, als e. ^
Reise. 2) Anhalt, dH. di« habe, izt: der Hafen, z)
nachtheilig, feindselig; die gewöhnliche Construction hätte
diesen Vers nach dem folgenden gestellt. 4) gemeint; häu
figer im strafenden Sinne. 5) ihren Oberen. 6) Sie bringt
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