© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 393
94 Sage von der Springwurzel.
Steinen des Leibrocks bringen lassen *) und solle einen
Teufel und eine Teufelin zwingen, ihm zu offenbaren
wo es zu finden sey, sie könnten es vielleicht wissen.
Salomon laßt sie kommen und zwingt sie zur Antwort,
aber sie wissen es nicht und sagen, daß es vielleicht
dem Könige der Teufel bekannt sey. Salomon schickt
den Benaja aus und Aschmedai, durch List überwäl
tigt und gefesselt, wird vor ihn gebracht. Er be
gehet nun den Schamir von ihm, aber Aschmedai
antwortet: «ich habe ihn nicht, er ist dem Fürsten
des Meers überliefert und der giebt ihn keinem, als
dem Auerhahn, welcher ihm durch einen Eid verbun
den ist." Salomon fragt, was dieser damit anfange?
«Er nimmt ihn mit sich auf die unbewohnbaren Berge,
hält ihn wider die Felsen, spaltet den Berg und tragt
ihn dann fort. Nun wirft er Saamen von Baumen hin
ein, so wird daselbst ein wohnbarer Ort, weshalb er auch
Bergkünstler heißt. " Da schickt Salomon den Benaja
mit andern nach dem Auerhahn aus; sie finden sein Nest
und Junge darin liegen und decken sie mit einem weis-
se n (hellen) Glas zu. Als der Auerhahn kommt, zu
seinen Jungen will und nicht kann, geht er, holt den
Schamir und setzt ihn darauf. Da schreit Benaja über
laut, so daß der Vogel den Schamir fallen läßt und
Benaja nimmt ihn weg. Salomon baut nun den Tem
pel , der Auerhahn erwürgt sich wegen des Eidbruchs.
Für
1) Nach einer Stelle im Traktat Sota sol. 4*. ist es so groß,
als ei» Gerstenkorn , und erschaffe» in den sechs Tage»
der Erschaffung. Nichts hartes kann vor ihm bestehe» z
es wird in einem Schwamm von Wolle verwahrt , welcher
in einer bleiernen mit Gcrstenkleye gefüllten Schachtel
liegt.