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Tragemundeslied.
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 393
wo lauft dev edle Hirsch zu Wald?
"er laust über die Wege alt und über den grünen Wald,
und über den Rück, da kommt der edle Hirsch oft und bald/'
lieber W. M. sag mir an:
wann hat der edle Hirsch sein Himmelzeichen 48) gethan?
"wann er heut von Feld gen Holz ist gangen,
hat der edle Hirsch mit seiner langen Stangen
herabgeschlagen die Zehr 49) und Aeste
von Baumen und Stangen, und hat sein Waid 50) empfangen;
ist mir anders eben 51),
so hat er das Himmelszeichen daran gegeben." —
lieber W. M. kanstu mir das sagen:
was hat den edlen Hirsch vor Sonne und Mond über den Weg
getragen?
"das wil ich dir wol sagen schone, die liebste Mutter sein
rh . ^ trug den edlen Hirschen über den Weg hinein" 52).
ßuujML -- auch den Waidspruch vom unnützen Hauögcsind:
ein bespengter Jager verdroßen,
ein trabender Leithund u ngenoßen suwfnof'ns/h
und ein zeltender Wind 53), ' pu
das ist das unnütze Hofgesknd.
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a. Partikeln hatten^
'sltt * v »n y' immer) herrscht. Auch oft, bald u. a<
ilh sfflnfdnöltd) keinen so stritten Sinn, daher das folgende oft
und bald mit still und bald, und dem späteren still
und laut ganz einerlei ist.
48) Zeichen heißt beim Hirsch das, woran man ihn spürt,
Himmelszeichen, was er in der Höhe, an den Baumen,
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niederdeutsch Telge.
ist mir anders recht.
deren Laub er streifet, laßt.
49) Zehr rin Zehl, Zelch, Ast,
50) Atzung, Äsung, Futter.
51 Besinne ich mich recht; wir sagen:
52) Nämlich in Mutterleib.
53) Der Spürhund darf nicht traben, ein Windhund nicht
zetten, s. oben N.Z6. sonst hat man sein keinen Nutzen
(migel^ssen). Kindermärchen. S.I.IX. heißt vielleicht Wind
auch Hund.