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Von einem fahrenden Schüler. 65
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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 393
welche gewiß, wo sie natürliche Schranken nicht über
schritt, einö der lebendigsten Bildungsmittel gewesen,
für welches schwerlich die Leichtigkeit mit der Phanta
sie (durch Hilfe beschreibender Bücher) fortzukommen,
oder auf gebahnten Wegen, zu aller Bequemlichkeit und
gleichförmigem Vorbeifahren eingeschlossen, ein Er- ^
fstlj ist» ^
Merkwürdig ist die Erwähnung allerlei Aberglau - M ^
bens, wozu vieles könnte angeführt werden, es ist
aber besser für den Zusammenhang einer vollständige
ren Arbeit darüber aufgehoben und nur bas nächste zu
bemerken. Wachsbilder (V. 169) mit ihrem Ge
genstand in Verbindung gebracht, so baß jener leiden
muß, was ihnen angethan wird, sind eine alte weit
verbreitete Zauberei. Schon Gregor von Tours (de
vitis patrum c. 6.) erzählt, daß der heil. Gallus zu
Cöln einen Tempel verbrannt, wo man krankhafte
Glieder in Holz abgebildet in heidnischer Gesinnung
aufgehängt (wie es auch Griechen und Römer thaten)
Und der indiculus superstitionum redet de ligneis pe-
dibus etmanibus pagano ritu. Wie sich deeAberglau-
ben, in Westphalen Deiglauben (Bieglaube), leicht
mit der Religion verbindet, während er wieder als
eine schwarze Teufelskunst entgegen steht, — (Joh. Vint-
ler in seinem Tugendbuch 3), ,yo ei - gleichfalls in
dem merkwürdigen Capitel „ vom Aberglauben der
„wächsenen Bilder" mancherlei gedenkt, klagt sogar, daß
Geistliche ihn lehrten, und man sich damit entschul
dige,
;) I» Gotha befindet sich eine Papierhandschr. im größten
Format mit Bildern, vormals in Gottscheds Besitz.
Alldeutsche Wälder ii. E
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