135 —
te." „O Vater, rief Daumesdick, das will ich schon ausrich
ten, der Wagen soll zur bestimmten Zeit im Waldesein." Da
lachte der Mann und sprach: „wie sollte das zugehen, du bist
viel zu klein, um das Pferd mit dem Zügel zu leiten." „Daö
thut nichts, Vater, wenn nur die Mutter anspannen will, ich
setze mich dem Pferd ins Ohr, und sage ihm, wie es gehen
soll." „Nun, antwortete der Vater, einmal wollen wirs
versuchen." Als die Stunde kam, spannte die Mutter an,
und setzte den Daumesdick dem Pferd ins Ohr, darauf ries
der Kleine, wie das Pferd gehen sollte, jüh und höh, hott
und har! Nun gieng es ganz ordentlich, als wie bei einem
Meister, und der Wagen fuhr den rechten Weg nach dem
Walde. Es trug sich zu, daß, als er eben um eine Ecke bog,
und der Kleine har! har! rief, zwei fremde Männer daher
kamen. „Mein, sprach der eine, was ist das? da fährt ein
Wagen, und ein Fuhrmann ruft dem Pferde zu, und ist doch
nicht zu sehen!" „Das geht nicht mit rechten Dingen zu,
sagte der andere, wir wollen dem Karren folgen und sehen,
wo er anhält." Der Wagen aber fuhr vollends in den Wald
hinein, und zu dem Platz, wo das Holz gehauen wurde.
Als Daumesdick seinen Vater erblickte, rief er ihm zu: „siehst
du, Vater, da bin ich mit dem Wagen, nun hol mich herun
ter." Der Vater faßte das Pferd mit der linken, und holte
mit der rechten sein Söhnlein aus dem Ohr, das sich ganz lu