kam, und zu den Betten trat, waren die Kinder alle beide
fort, da wurde ihr grausam angst, und sie sprach vor sich:
„was will ich nun sagen, wenn der Förster heim kommt und
sieht, daß die Kinder weg sind. Geschwind hinten nach, das
wir sie wieder kriegen!"
Da schickte die Köchin drei Knechte nach, die sollten lau/
fen, und die Kinder einlangen. Die Kinder aber saßen vsr
dem Wald, und als sie die drei Knechte von weitem laufen
sahen, sprach Lehnchen zum Fundevogel: „verläßt du mich
nicht, so verlaß ich dich auch nicht!" So sprach Fundevogel:
„nun und nimmermehr!" Da sagte Lehnchen: „werde du
zum Rosenstöckchen, und ich zum Röschen drauf!" Wie nun
die drei Knechte vor den Wald kamen, so war nichts da,
als ein Rosenstrauch und ein Röschen oben drauf, die Kinder
aber nirgends. Da sprachen sie: „hier ist nichts zu machen"
und giengen heim, und sagten der Köchin, sie hatten nichts in
der Welt gesehen, als nur ein Rosenstöckchen, mit einem Rös
chen oben drauf. Da schalt die alte Köchin: „ihr Einfalts
pinsel, ihr hattet das Rosenstöckchen sollen entzwei schneiden,
und das Röschen abbrechen, und mit nach Haus bringen: ge/
schwind und thuts!" Sie mußten also zum zweitenmal hin
aus und suchen. Die Kinder sahen sie aber von weitem kom
men, da sprach Lehnchen; „Fundevogel, verläßt du mich nicht,
verlaß ich dich auch nicht!" Fundevogel sagte: ,,nun und