Full text: Kinder- und Hausmärchen

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4*. 
49. 
Von dem Tode des Hühnchens. 
Auf eine Zeit gieng das Hühnchen mit dem Hähnchen in den 
Nußberg, und sie machten mit einander aus, wer einen Nußkern 
fände, sollte ihn mit dem andern theilen» Nun fand das Hühn 
chen eine große, große Nuß , sagte aber nichts davon und wollte 
den Kern allein essen. Er war aber so dick, daß es ihn nicht 
hinunter schlucken konnte, und er ihm im Hals stecken blieb, daß 
ihm angst wurde, es müßte ersticken,-und es schrie: „Hähnchen, 
ich bitt dich, lauf,, was du kannst unk hol mir Wasser, sonst er 
sticke ich." Das Hähnchen lief, was es konnte, zum Brunnen, 
und sprach: „ Born, du sollst mir Wasser geben, das Hühnchen 
liegt auf dem Nußberg, und will ersticken an einem großen Nuß 
kern." Der Brunnen antwortete: „lauf erst hin zur Braut und 
laß dir rothe Seide geben." Das Hähnchen lief zur Braut: 
„Braut ,, du sollst mir rothe Seide geben; rothe Seide will ich 
dem Brunnen geben, der Brunnen soll mir Wasser geben, das 
Wasser will ich dem Hühnchen bringen,, das liegt auf dem Nuß 
berg und will ersticken an einem großen Nußkern. " Die Braut 
antwortete: „ lauf erst und hol mir mein Kränzlein, das blieb 
an einer Weide hängen." Da lief das Hähnchen zur Weide 
und zog das Kränzlein von dem Ast, und bracht es der Braut,
	        
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