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5.
Der treue Johannes.
ES war einmal ein alter König, der war krank und
dachte, es wird wohl das Todtenbett seyn, darauf ich liege;
da sprach er: „laßt mir den getreuen Johannes kommen." Der
getreue Johannes war aber sein liebster Diener und hieß so,
weil er ihm sein Leblang so treu gewesen war. Als er nun
vor das Bett kam, sprach der König zu ihm: „getreuester
Johannes, ich fühle, daß mein Ende sich naht, nnd da hab ich
keine Sorge, als um meinen Sohn, er ist noch in jungen
Jahren, wo er sich nicht immer zu rathen weiß, und wenn
du mir nicht versprichst, ihn zu unterrichten in allem, was er
wissen muß, und sein Pflegevater zu seyn, so kann ich meine
Augen nicht Ln Ruhe zuthun." Da antwortete der getreue
Johannes: „ich will ihn nicht verlassen und will ihm mit
Treue dienen, wenns auch mein Leben kostet." Da sagte der
alte König: „so sterb ich getrost und in Frieden." Und
sprach dann weiter: „Rach meinem Tod sollst du ihm das
ganze Schloß zeigen: alle Kammern, Säle und Gewölbe und
alle Schätze, die darin liegen; aber eine Kammer sollst du ihm
nicht zeigen, die, worin das Bild von der Königstochter vom
goldenen Dache verborgen steht; denn wenn er sie erblickt,