essisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm
— 11 —
finden; seine bezeichnung als 'meister 3 schickt sich nicht für'hern 5 Walther
Y. d.V. Es verlohnte sich ausführlicher zu sein über einen berühmten dich
ter unsrer vorzeit, dem ich zwar eine glänzende beziehung abgesprochen,
dafür aber zwei andere dichtungen, deren Untergang sogar für die deutsche
gesehichte des zwölften jahrhunderts unersetzlich scheint, angeeignet habe.
Yon Freidank war allem anschein nach nicht blofs Friedrichs tod in dem
ström, sondern der ganze zug gegen die ungläubigen, und vielleicht das
gesamte frühere leben des königs besungen worden. Hatte sein werk diesen
gröfseren umfang, so glaube ich kaum, dafs es mit dem kleinen buch des
Österreichers Ansbert (*) irgend in Zusammenhang stand. Rudolf, der spä
ter seine oft genannte, leider unherausgegebne weltchronik dichtete, mochte
sich schon vorher darauf vorbereitet und nach büchern über die deutschen
könige umgesehn haben, so dafs ihm damals noch ein gedieht auf Friedrich
bekannt sein konnte, das den spätem geschichtschreibern völlig entgieng und
vielleicht Ottokars von Horneck treue der erzählung mit einem weit glänzen
dem vortrag verband.
In einer der fortsetzungen, vielmehr Überarbeitungen der rudolfischen
chronik findet sich ein abenteuer des c hern Fridreich von Auchenfurt, 3 eines
gesellen kaiser Friedrich des ersten, welches in der Münchner handschrift,
woraus Docen (misc. 2, 159) diese nicht unmerkwürdige nachricht mittheilt,
bald nach dem anfang abbricht. Man sollte es, falls es noch in andern hand-
schriften vorkommt, daraus bekannt machen; dann erst würde sich über sei
nen geschichtlichen oder dichterischen werth ein urtheil ergeben. Dieser
ritter von Auchenfurt mag, soviel ich sehe, einem bairischen geschlecht
angehört haben, denn ein flüfschen Auch mufs sich zwischen Passau und
Braunau in den Inn ergiefsen. Eine Passauer urkunde von 1259 nennt (MB.
vol. 29* p. 233) einen ort Auchental, in dessen nähe jenes Auchenfurt zu su
chen wäre ( 2 ).
(*) Historia de expeditione Friderici imp. edita a quodam austriensi clerico, qui eidem
interfuit, nomine Ansbertus. Prag 1827.
( z ) Blofs in die anmerkung verweise ich den titel eines mir noch nicht zur hand ge-
kommnen französischen buchs, in dem eine sage von Friedrich Rothbart enthalten sein könnte:
le chateau de Frederic Barberousse a Dole, ou \e. malefice. Chronique du 12 e siede, attri-
buee a Hues de Brayes Selves, et publiee par L. Dusil^et. Lons le Saulnier et Paris 1843.
19^ bogen in 8. Der könig hielt sich öfter in Burgund auf und zu Dole namentlich im
nov. 1157 und sommer 1166 (Böhmers regesta n°. 2379. 2519).
ao4 en/wßte ^ cJincW&s..
rr\w> vok
fi.v\
iw, u4z.
keA&f von
iix S'.ä’TB .
/ €A'3,W
hJjk TO