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rief er. *Jn der schwarzen,' antwortete er, aber der Herr
verstand nicht, was das heißen sollte, und ging fort.
Am andern Morgen wurde die Kuh geschlachtet; glück
licherweise traf bei dem Zerhacken und Zerlegen den Daumer
ling kein Hieb, aber er geriet unter das Wurstfleisch. Wie
nun der Metzger herbeitrat und seine Arbeit anfing, schrie ,
er aus Leibeskräften chackt nicht zu tief, hackt nicht zu tief,
ich stecke ja drunter.' Vor dem Lärmen der Hackmesser hörte
das kein Mensch. Nun hatte der arme Daumerling seine
Not, aber die Not macht Beine, und da sprang er so
behend zwischen den Hackmessern durch, daß ihn keins an
rührte, und er mit heiler Haut davon kam. Aber entsprin
gen konnte er auch nicht: es war keine andere Auskunft,
er mußte sich mit den Speckbrocken in eine Blutwurst hin
unter stopfen lassen. Da war das Quartier etwas enge,
und dazu ward er noch in den Schornstein zum Räuchern
aufgehängt, wo ihm Zeit und Weile gewaltig lang wurde.
Endlich im Winter wurde er herunter geholt, weil die
Wurst einem Gaste sollte vorgesetzt werden. Als nun die
Frau Wirtin die Wurst in Scheiben schnitt, nahm er sich
in acht, daß er den Kopf nicht zu weit vorstreckte, damit
ihm nicht etwa der Hals mit abgeschnitten würde, endlich
ersah er einen Vorteil, machte sich Luft und sprang heraus.
In dem Hause aber, wo es ihm so übel ergangen war,
wollte das Schneiderlein nicht länger mehr bleiben, sondern
begab sich gleich wieder auf die Wanderung. Doch seine
Freiheit dauerte nicht lange: auf dem offenen Feld kam es
einem Fuchs in den Weg, der schnappte es in Gedanken auf.
*Ei, Herr Fuchs,' riess Schneiderlein, ^ich bins ja, der in