Full text: Kinder- und Hausmärchen

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43. 
Vom Klugen Schneiderlern. 
Es war einmal eine Prinzessin gewaltig stolz: kam ein 
Freier, so gab sie ihm etwas zu raten auf, und wenn ers 
nicht erraten konnte, so ward er mit Spott fortgeschickt. 
Sie ließ auch bekannt machen, wer ihr Rätsel löste, sollte 
sich mit ihr vermählen, und möchte kommen, wer da wollte. 
Endlich fanden sich auch drei Schneider zusammen, davon 
meinten die zwei ältesten, sie hätten so manchen feinen 
Stich gethan und hättens getroffen, da könnts ihnen nicht 
fehlen, sie müßtens auch hier treffen: der dritte war ein klei 
ner unnützer Springinsfeld, der nicht einmal sein Hand 
werk verstand, aber meinte er müßte dabei Glück haben, 
denn woher sollts ihm sonst kommen. Da sprachen die 
zwei andern zu ihm 'bleib nur zu Haus, du wirst mit dei 
nem bißchen Verstand auch nicht weit kommen.' Das 
Schneiderlein ließ sich aber nicht irre machen und sagte, 
es hätte einmal seinen Kopf darauf gesetzt und wollte sich 
schon helfen, und ging dahin, als wäre die ganze Welt sein. 
Da meldeten sich alle drei bei der Prinzessin und sagten, 
sie sollte ihnen ihr Rätsel vorlegen: es wären die rechten 
Leute angekommen, die hätten einen so feinen Verstand,
	        
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