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und westen, können sie nicht auch anklingen an die maeotischen
lAonovqyiavoi zwischen Phanagoria und Gorgippia bei Strabo s. 495.
556 und auf inschriften (Böckh 2, 94 b 115 a - b *) ja selbst an das ab
weichende ^AoxißovQyiov am riesengebirge und Asciburgium am Rhein,
die sich hernach von Iscio, der Iscaevonen Stammvater oder dem ed-
769dischen Askr deuten lassen? Asaland aber muste sich der späteren
betrachtung von selbst in Asia wandeln und so den gedanken an die
Türkei herbeiführen, ohne dasz es nöthig oder glaublich wäre, diese
Verknüpfung aus einer bekanntschaft der Normannen mit altfränkischer
sage abzuleiten. Sögubrot (fornm. sög. 11, 412) drückt sieb folgender
gestalt aus: upphaf allra fräsagna i norroenni tüngu, [>eirri er sannindi
fylgja, höfst [)ä er Tyrkir ok Asiamenn bygdu nordrit; fivi er [tat med
sönnu at segja, at tüngan kom med [mim nordr higat, er ver köllum
norrcenu, ok gekk sü tünga um Saxland, Danmörk ok Svi[)iod, Noreg
ok um nokkurn hlula Einglands. höfudmadr [)essa folks var Odinn,
son Thors, hann ätti marga sonu. hann skipadi sonum sinuin til
landa ok gerdi höfdingja. einn af sonum hans er nefndr Skiöldr, sä
er land tök ser, [>at er nü heitir Danmörk. en [u\ voru [mssi lönd,
er Asiamenn bygdu, köllud Godlönd, en fölkid Godiod (vgl. oben s. 740.)
Nicht anders sagt Ilervararsaga cap. 2 (fornald. sög. 1, 413): [mssa
samtida komu austan Asiamenn ok Tyrkjar, ok bygdu Nordrlöndin,
Odinn h6t formadr fteirra. Aber schon Ari prestr hinn frödi, aus dem
11 jh., der dem Snorri lange vorangieng, nennt in der genealogie der
Ynglinge am schlusz seiner Islendinga bök, den Yngvi Tyrkja konüngr,
welche künde ihm doch sicher nicht aus Frankreich her zugekommen
war. Zugleich ist klar, dasz unter allen Nordländern der glaube an
östliche abkunft verbreitet war und auf Godjuod wie Svijiiod erstreckt
werden-musz, also mit dem gegensatz der zu verschicdner zeit und
aus verschicdner gegend cingewandcrten Schweden und Goten nichts
zu schaffen hat.
Dringt man in diese Verhältnisse ferner ein, so empfangen die
dem Odinn schon von den alten liedern beigelegten namen auszer-
ordentliche bedeutung. es heiszt Vegtamr (wegemüd), GängrMr,
Gängleri, bei Saxo p. 45 viator indefessus, warum er gerade von allen
göttern? gewis weil seine Wanderungen von osten nach norden unter
dem volke berühmt und eingeprägt waren, wenn also auch dieser
Züge die uns verbliebnen lieder nicht mehr gedenken, setzen in sol-
770chen namen sie sie offenbar voraus, es ist oft gesagt worden, dasz
die ältesten hss. der lieder nicht über das 13 jh. reichen, aber auch
eingesehn, wie wenig das ihrem höheren alter anhaben könne, wel
ches wol sicher in das eilfte jh., aller Wahrscheinlichkeit nach weiter
in die vorzeit zurück aufsteigen musz. mögen sie immer im verlauf
* ich weisz,' dasz man auch an das pers. asp equus (s. 30) gedacht hat, i
wodurch die Zusammensetzung as-purg ausgeschlossen schiene, doch zwingend
sind die gründe nicht, und selbst asp könnte übertreten in ask, das in unsrer
alten spräche schif bedeutet, namen des schifs gehn in die des rosses über.