© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L77
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INSTRUMENTALIS
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warum an der stelle dieser £ ahd. IU und verengt IJ einlrete, da ahd.
IA und IU öfter tauschen, im sanskrit und zend werden aber die in
strumentale durch das dem goth. £ entsprechende Ä bezeichnet (Bopp
vgl. gr. s. 187—189.)
Die persönlichen ungeschlechtigen pronomina zeugen keinen instru-
mentalis, nur die demonstrativen und interrogativen.
In gleicher reihe stehen {>6, hvö und svö und beide erstere ent
sprechen dem ahd. diu, huiu, alts. thiu, huiu. unverbunden findet sich
goth. {»6 blosz in {>6 haldis eo magis Sk. 4, 3 =■ ahd. diu halt (Graff
5, 29), häufig aber in den praeposilionalverknüpfungen bijtö und dujtö
— ahd. pidiu, zidiu, welchen sich noch andre von Graff 5, 31—35
belegte gesellen, eben so oft erscheinen die ahd. formein: diu
mezzu, diu dingu u. a. m. (Graff 5, 29.) mhd. dauern bediu,
zediu fort, nhd. zuckt der instr. nur noch in desto = ahd. des diu,
mhd. deste.
live, dem zendischen khä entsprechend, kommt unverbunden vor
II Cor. 11, 21 = ahd. huiu, später wiu und hiu (Graff 4, 1186) und
praepositional in duhvö = ahd. zihuiu zihiu ziu (Graff a. a. o.), des
gleichen anhuiu piliuiu fonahuiu (Graff 4, 1184); endlich in den ad-
jectiven hvölauds und hveleiks, wofür kein ahd. huiulih, sondern hue-
lih (Graff 4, 1207) auftrilt, alts. huilic, mhd. nhd. welch.
Stutzig macht svö, an dessen pronominaler abkunft und instru-929
mentaler bedeutung im allgemeinen nicht zu zweifeln ist: es drückt
aus ibg, hat aber neben sich ein sva ovtio, und beide verbunden svasvö
entsprechen dem lat. sicut. ahd. verflieszen beide partikeln in sö,
ags. in svä, wie die Zusammensetzungen sösö und sväsvä lehren. Auch
entfernt sich svö darin von hvö, dasz den Verbindungen hvelauds und
hveleiks parallel kein svelauds svöleiks, vielmehr svalauds svaleiks ge
bildet werden, ahd. lautet letzteres sölih und bald verkürzt solih
sulih, nhd. solch, ags. svelc svilc. Bei .der demonstrativen bedeutung
dieses svalauds und svaleiks hatte ich seine Wurzel in dem pronomi
nalstamm sa sö, skr. sa sä gesucht (gramm. 3, 43), Bopp hingegen
(vgl. gramm. s. 189. 487. 589) findet sie im urstamm des unge-
schlechligen pronomens dritter person sva, aus welchem das V häufig
schwindet (oben s. 262); leicht aber vereinigen sich beide annahmen
in der Wahrnehmung, dasz auf höherem standpunct auch sa sö aus
sva svö entspringe und mit jenem pron. dritter person genau verwandt
sei*, lauds in hvölauds und svalauds hält Bopp s. 5S8. 589 zum
skr. vant und lat. -lens in opulentus virulentus.
Die demonstrative natur des sva ergibt sich nicht nur aus dem
gegensatz zwischen svalauds und hvelauds, svaleiks und hvöleiks, die
dem lat. tanlus quantus, talis qualis entsprechen; sondern auch aus
der hildung eines ganz analogen ags. J>ylic, alln. jwilikr, welche wie-
* ich erkühne mich nicht, so nahe es läge, das demonstrative T oder TH
in tad und pata mit dem linguallaut des pronomens zweiter person zu ver
gleichen.
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