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INSTRUMENTALIS
ailj. ausdrückt, der dativ würde bei der praep. eben so deutlich
sein, wie er es auch im pl. oder bei femin. ist. Die angezog
nen beispiele lassen aber nicht zweifeln, dasz der ahd. instrumen
tal sich auf männliche und neutrale substantiva und adjecliva er
streckte.
Gleiches gilt vom altsächsischen, das IU in den pronominalen thiu
thius liuiu (oder hui, wenn so für hiu deutlich zu lesen) telhiu be-
thiu fanthiu u. s. w. wahrenden subst. und adj. hingegen zeigen ver
engtes Ü z. b. ‘mid durthü (lolio) obarsßu lieh 77, 23; ‘farcöpös
mid tlnnu cusstV 147, 19.
Der ags. instr. schwankt zwischen den lauten -ß und -y, nicht
blosz im pronomen, sondern auch subst. und adj., wie diese vocale
sonst in andern Wörtern einander vertreten (gramm. 1, 366), weshalb
sich solches E nur unsicher dem goth. £ gleichstellen läszt. denn
gewöhnlich entspricht dem goth. E ags. M (gramm. 1, 360), zuwei-
936len jedoch £ (1, 361); um so weniger darf man kurzes -e ansetzen,
einigemal erscheinen beide formen -ß und -y unmittelbar neben
einander.
Auszer den pronominalen jte oder jty, |>ys oder jteos, und hvä-
drß (ahd. diu huedarü), bieten zumal die gedichle viel beispiele für
subst. und adj., ohne und mit praeposition. ich lasse in den belegen
das verbum weg: blidß mödß exon. 138, 23; Ißgenß sveordß El. 756;
fyrene sveordß Csedm. 18, 17. 95, 8; ealde mecß Caedm. 209, 5;
mägenß miclß Caedm. 216, 15; f>y sidß Caedm. 173, 10; odrß side
(alts. odar sidü) Beov. 5337. 6197. Andr. 706. 808. 1675. 1700;
brantß ccolß Andr. 273; miclß mägenjtrymmß El. 734; cordrß miclß
(agmine magno) Andr. 1205; cordrß ne lytlß (copiä non parva) exon.
36, 19; [tinß feorß Andr. 284; J)y fyrslß Beov. 5142; fty ftriddan
dägß El. 185. 485; geald yfel yfele (rependit malum malo) El. 493;
bei comparativen: lytlß aer (paulo prius) El. 663; sßl an d |>y fast—
licor El. 795; {>ß glädra (eo laetior) El. 955; micle leofre (multo
gratius) Beov. 5298. mit praeposition: mid eallß (ahd. mit allü) exon.
60, 28; mid hearhtmß El. 864; mid dysigß El. 706; mid jjy folcß
Andr. 1643; mid Jiy vaegß Andr. 1594; mid f>y billß Caedm. 177, 17
= ahd. mit diu billiu; mid jtyslicß jireätß exon. 32, 23. Von den
dativflexionen sind also die instrumentalen abweichend, die dalive wür
den lauten: blidum mode, lßgenum sveorde u. s. w. Nicht selten wird
aber auch statt der instrumentalen form des adjectivs die schwache
gebraucht, z. b. deoran sveordß Beov. 1116; biteran slradß Beov.
3489; blödigan gäre Beov. 4876 für deorß bilerß blödigß, ja nach
vorangehendem instrumentalem artikel: mid j)y ealdan ligß exon. 94,
28; in solchen fällen mag gestattet sein, dem subst. die dativflexion
sveorde stracle gäre lige zu verleihen*.
* zu comparativen fügt die ags. spräche den datiV, nicht den instr., wie das
beigesetzte adj. entscheidet, man sagt: cßnra vilduin eoforc, audacior apro fero,
nicht cenra vildö eoforß. ebenso heiszt es ahd. hluttrör leohte, nicht leohtft.