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Den drei grösseren liegt der Hexameter zum grund,
welcher im Rudlieb und der ecbasis gewöhnlich auch
leoninisch wird. Das zwölfte und dreizehnte jh. ziehen
die elegische Verbindung des hexameters mit dem pentame-
ter vor, selbst für die blofse erzahlung, wie Isengrimus
und Reinardus*) zeigen, dafs auch der luparius beiderlei
verse hat, widerspricht vielleicht der annahme, Marbod
habe ihn verfafst (s. 307), dessen gröfseres gedieht rein
hexametrisch ist. Wenigstens scheinen die lateinischen
dichter in Deutschland um die zeit des zehnten jh. vor
zugsweise dem hexameter zu huldigen, auch bei Abbo
findet er sich, Hrosuith hat elegisches mafs nur in ei
nem ihrer gedichte, aber grade dem ausgezeichnetsten,
dem Gangolf. der ältere aquitanische Ermoldus Nigel-
lus wählte es, gleich dem noch früheren Venantius For-
tunatus für seine gewöhnlichen kürzeren gedichte, wäh
rend dieser in der vita Martini den längeren flufs der
erzahlung hexametrisch aushält. Die verse des Waltlia-
, dünkt mich, sind geschickter gebildet 5 beide an
nus,
dere dichter zwängte daneben auch der reim, doch hat
die ecbasis hin und wieder einige nicht unebne hexa
meter. die Sprache des bairischen mönchs ist dafür zu
eigenthümlich und selbständig. Ich habe den fünffüfsler
Per loca, per populos, per compita cuncta videres
Currere versiculos, plebe favente, tuos.
*) ich kann nicht umhin vorläufig eine entdeckung Lachmanns
über den bisher unbekannten dichter des Reincirdus mitzutheilen.
die berliner bibliothek besitzt ein ms. der flores auctorum (Reinb.
s. LY1II) aus dem 14 jh. (ms. Diez, occid. 60), worin von fo!.
5a an excerpte aus Reinardus mit der rubrik:
Magr niuardus de ysengrino et reinardo.
wo lebte dieser magister Nivarclus? bis jetzt weigert die belgische
und nordfranzösische literargeschichte alle auskunft.
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