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RUODLIEB.
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 72
die in den bisher bekannten fragmenten zum Vorschein
kommen. Was Ruodlieb die hauptgeslalt des gedichts
betritt, so erscheint im Eggenlied (str. 82 p. 30 bei
Lafsberg) ein kunig Ruotliep, da wo die gescliichte des
berühmten Schwertes Eckesachs berührt wird. Von die
sem seinem Schwert sagt Ecke ruhmredig dem zum
zweikampf.aufgesucliten Dietrich dem Berner, nachdem er
erzählt hat, dafs es dem ersten besitzer von einem wil
den gezwerg aus dem berge gestohlen worden war:
Dem kiinge Ruotliebe
Dem wart ez sit ze handen braht,
Der kund ez wol behalten.
Er liätz der siten sin gedaht.
Der wart ez nie verschalten,
Unz daz sin sun wuolis zeinem man,
Der wart damit ze ritter,
Des manger not gew r an.
Sus wuolis her Port ze einem man,
Sin tiurlich salis er an sich nan,
Er was ein degen kuene,
Darmit er Hugebolden sluoc *).
Dieser her Port oder lieber Herbort scheint also Ruot-
liebs sohn? In der, aus deutschen d. li. in Deutsch
land geschriebenen quellen zusammengestellten Wilkina
saga wird cap. XL bei derselben gelegenheit von Ekki-
sax gesagt, dafs es Alfrikur (Alberich) der zwerg sei
nem vater im berg gestohlen und es dann dem könig
Rozeleif (in einigen codd. Roseleif Rutselcif) gegeben habe,
der es bewahrte, bis der junge Rozeleif es trug, und
manchen mann damit erschlug. Die idenlität zwischen
Rozeleif und Ruotliep, welchem ein älteres Hrodleif, E/roJ-
•) die dresdner hs. des Eckenlieds (74, v. d. Hagen 87) macht
aus Ruotliep einen weigant (beiden) von Yban.