der Henker ließ den guten Knecht loS, und machte sich zum
Tanze zurecht, und bei dem dritten sprang alles in die Höhe,
und sieng an zu tanzen, und der Richter und der Jude waren
vorne, und sprangen am besten; bald tanzte alles mit, was
auf den Markt aus Neugierde herbei gekommen war, alte und
junge, dicke und magere Leute untereinander, und die Hunde
die mitgelaufen waren, setzten sich auf die Hinterfüße, und
tanzten auch mit. Und je länger er spielte, desto höher spran
gen die Tänzer, daß sie sich einander an die Köpfe stießen,
und anfiengen, jämmerlich zu schreien. Endlich rief der Rich
ter ganz außer Athem: „ich schenke dir dein Leben, höre nur
auf zu geigen." Der gute Knecht ließ sich bewegen, hörte
auf, hieng seine Geige wieder an den Hals, und stieg die
Leiter herab. Da trat er zu dem Juden, der auf der Erde
lag, und nach Athem schnappte, und sagte: „Spitzbube, jetzt,
gestehe, wo du das Gold her hast, oder ich nehme meine
Geige vom Hals, und fange wieder au zu spielen." „Ä
hab' es gestohlen, ich hab' es gestohlen, schrie er, du aber
hasts redlich verdient." Da ließ der Richter den Juden zum
Galgen führen, und als einen Dieb aufhangen.