Full text: Gedichte des Mittelalters auf König Friedrich I., den Staufer und aus seiner so wie der nächstfolgenden Zeit

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das man is nie berichten kund, 
der keiser zu einer stund 
vor dem österlichen tage (? beit), 
darvmb das (die) cristenheit 
die heilig zyt sol began, 
das er sy icht yrret daran, 
der keiser bereit sich 
mit sin ein jaged weidlich, 
niemant wüst under yn 
sinen mut noch sinen sin; 
die edel wat die legt er an, 
dye man yme sand von Indian, 
vnd die fleschen er alsam 
mit dem prun dar vnder nam, 
der so schmackhaft was; 
vff ein gut ros er do sas, 
mit yme ritten etlich herrn, 
do er kam in den walt verrn, 
sin vingerl nam er yn die hant: 
an dem gejaid er verschwant, 
das man den edeln keiser her 
sind gesach nyemer mer. 
Also ward der hochgeporn 
keiser Friderich do verlorn; 
wo er dar nach ye hin kam, 
oder ob er den end da nam, 
das kund nyeman gesagen mir, 
oder ob yne die wilden tir 
vressen habn oder zerissen, 
es kan die warheit nyemand wissen, 
oder ob er noch lebentig si, 
der gewissen sin wir fry 
vnd der reliten warheit; 
yedoch ist vns geseit 
von pawren solh mer, 
das er als ein waler 
sich oft by yne hab lafsen sehen, 
vnd hab yne offenlich vergehen, 
er süll noch gewaltig werden 
aller römischen erden, 
er süll noch die paffen stören 
vnd er wol noch nicht vf hören, 
noch mit nichten lafsen abe, 
nur er pring das heilge grabe 
vnd dar zu das heilig laut 
wieder in der cristen hant, 
vnd wol sines schiltes last 
hahen an den dorren ast. 
das ich das für ein warheit 
sag, das die pauren haben geseit, 
das nym ich mich nicht an, 
wan ich sin nicht gesehen han, 
ich han ys auch zu kein stunden 
noch nyndert geschribn funden, 
wan das ichs gehört han 
von den alten pauren an wan. 
Aber das der hochgeborn 
keiser Fridrich wurd verlorn 
alsus vnd auch alda, 
das sagt die römisch veronica (1. cronica), 
davon ichs wol gesagen tar 
vnd geschriben offenbar, 
das leyen noch die paffen 
(mich) daran nicht mögen gestraffen 
das ich dort doben han geseit, 
ob das sy die warheit, 
vnd ob ym allen sy also, 
das hab ich nicht gesehen do, 
wan ich da nicht bin gewesen, 
ye doch hab ich vor war gelesen 
in (1. ein) puch zu latin, 
da es ist geschribn in 
zu der zyt do es geschach, 
vnd aber manig jar darnach 
han ich mich des betracht 
vnd habe sin genomen acht, 
tugent ere vnd manheit 
noch milt noch gerechtekeit,
	        

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