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Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 196
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ausbildung herangedrängt haben. Soll doch im idiom der meist, wie man weifs,
gibellinisch gesinnten troubadours von Friedrich selbst ein bekanntes, er-
haltnes lied verfafst worden sein; solchen Ursprung wird man ihm nicht leicht
einräumen, sichrer sind deutsche minnelieder zweien des königs nachkommen
beigelegt. Aber seine siegesgröfse und freigebigkeit lebten im preis der deut
schen wie der fremden sänger: ein hehrer tag zu Mainz, pfingsten 1184, wo
der glückliche vater zweien seiner fünf söhne (*) schwert gab,, war aus der
erinnerung weder Heinrichs von Veldeck ( 2 ), noch Guiots von Provins ( 3 )
zu tilgen; ohne zweifei ertönten zu dem fest auch lieder. Radevicus mel
det 2, 4 am Schlüsse des reichstags auf den roncalischen feldern im nov. 1158:
his finitis ea die in vesperam protracta curia solvitur. Fuere etiam qui ibi
dem in publico facta imperatoris carminibus favorabilibus celebrarent. Das
müssen welsche oder lateinische preislieder gewesen sein, die, als Friedrich
erst sechs jahre geherscht hatte, gesungen wurden; wir werden nachher ein
lateinisches 1162 auf Friedrich verfafstes kennen lernen. Bernard von Ven-
tadour forderte ihn in einem 1159 geschriebnen gedieht auf gegen Mailand,
Pons von Capdeuil in einem späteren von 1188 gedenkt seines kreuzzugs ( 4 ).
Ein nordfranzösischer dichter Gautiers von Arras widmete dem könig sein
erzählendes gedieht, lai d’Isle et de Galeron ( 5 ). Wie viel ähnliches wird
uns entgangen sein. In Italien blieb il buon Barbarossa, wie ihn Dante (pur
gatorio 18, 119) nennt, lange zeit dichtem, annalisten und erzählern un
vergessen.
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( j ) Nach der repkowischen chronik den beiden ältesten: .... zu der groter hogezit
zu Mainze, da de koninc Henrich in de herzoge Vredrich van Swaven, des kaiser Yredrichs
sun, riddere worden, dat was der groister hogezide eyn dat ey gewart an duytschen lan
den. da worden geachtet de riddere up xxxxm., ayn ander volc. Ebenso nach der clo-
sterneuburgischen bei Rauch 1, 63: MCLXXXIV curiam celebrem in pentecoste Maguncie ce
lebravit, in qua duos filios suos Heinricum regem et Fridericum ducem Suevie gladio mili
tari accinxit. Auch Lacbmann (zu Iwein s. 347) nimmt Heinrichs und Friedrichs swertleite
für die zu Mainz stattgebabte. Philipp der jüngste sohn ward erst 1196 ritter, vgl. Lacb
mann zu Walther 18, 36. $fcdu* % ^ l\2>. 114^-.
( 2 ) En. 13019-51.
( 3 ) Meon 2, 316.
( 4 ) Diez leben der troubadours s. 33. 260.
( 5 ) Mafsmanns Eraclius s. 415. 556.
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