käme, da erblickte sie einen Frosch, der seinen dicken häßlichen
Kopf aus dem Wasser streckte. Mch, du bist's, alter Wasser-
patscher,' sagte sie, 'ich weine über meine goldene Kugel, die
mir in den Brunnen hinab gefallen ist.' 'Sei still,' antwor
tete der Frosch, 'ich kann wohl Rat schaffen, aber was giebst
du mir, wenn ich dein Spielwerk wieder herauf hole?' Was
du haben willst, lieber Frosch,' sagte sie, 'meine Kleider, meine
Perlen und Edelsteine, auch noch die goldene Krone, die ich
trage.' Der Frosch antwortete 'deine Kleider, deine Perlen
und Edelsteine und deine goldene Krone, die mag ich nicht:
aber wenn du mich lieb haben willst, und ich soll dein Geselle
und Spielkamerad sein, an deinem Tischlein neben dir sitzen,
von deinem goldenen Tellerlein essen, aus deinem Becherlein
trinken, in deinem Bettlein schlafen: wenn du mir das ver
sprichst, so will ich hinunter steigen und dir die goldene Ku
gel wieder herauf holen.' 'Ach ja,' sagte sie, 'ich verspreche
dir alles, was du willst, wenn du mir nur die Kugel wieder
bringst.' Sie dachte aber, 'was der einfältige Frosch schwätzt,
der sitzt im Wasser bei seinesgleichen und quakt, und kann
keines Menschen Geselle sein.'
Der Frosch, als er die Zusage erhalten hatte, tauchte
seinen Kopf unter, sank hinab, und über ein Weilchen kam er
wieder herauf gerudert, hatte die Kugel im Maul und warf
sie ins Gras. Die Königstochter war voll Freude, als sie ihr
schönes Spielwerk wieder erblickte, hob es auf und sprang
damit fort. Warte, warte,' rief der Frosch, 'nimm mich mit,
ich kann nicht so laufen wie du.' Aber was half ihm, daß er
sein quak quak so laut nachschrie, als er konnte! sie hörte
nicht darauf, eilte nach Haus und hatte bald den armen