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stieg, rief er ganz ungeduldig 'so wollt ich, daß du den Hals
zerbrachst!' Wie er das Wort ausgesprochen hatte, plump,
fiel er auf die Erde, und lag das Pferd tot und regte sich
nicht mehr. Da war der erste Wunsch erfüllt. Weil er aber
von Natur geizig war, wollte er das Sattelzeug nicht im
Stich lassen, schnitts ab, hings auf seinen Rücken, und
mußte nun zu Fuß nach Haus gehen. 'Du hast noch zwei
Wünsche übrig' dachte er und tröstete sich damit. Wie er
nun langsam durch den Sand dahin ging, und zu Mittag
die Sonne heiß brannte, wards ihm so warm und ver
drießlich zu Mut; der Sattel drückte ihn aus den Rücken,
auch war ihm noch immer nicht eingefallen, was er sich
wünschen sollte. 'Wenn ich mir auch alle Reiche der Welt
und alle Schätze wünsche,' sprach er zu sich selbst, 'so fällt
mir hernach noch allerlei ein, dieses und jenes, das weiß ich
im voraus: ich wills aber so einrichten, daß mir gar nichts
mehr zu wünschen übrig bleibt.' Dann seufzte er und sprach
'ja wenn ich der bayrische Bauer wäre, der auch drei Wünsche
frei hatte, der wußte sich zu helfen, der verlangte zum ersten
recht viel Bier, und zweitens Bier, so viel er trinken könnte,
und drittens noch ein Faß Bier dazu.' Manchmal meinte
er, jetzt hätte er es gefunden, aber hernach schiens ihm doch
zu wenig und zu gering. Da kam ihm so in die Gedanken,
was es seine Frau jetzt gut hätte, die säße daheim in einer
kühlen Stube und ließe sichs wohl schmecken. Das ärgerte
ihn ordentlich, und ohne daß ers wußte, sprach er so hin
'ich wollte, die säße daheim auf dem Sattel und könnt nicht
herunter, statt daß ich ihn da auf meinem Rücken schleppe.'
Und wie das letzte Wort aus seinem Munde kam, so war