darf ich nicht sagen.' Was brummst du beständig in den Bart
hinein?' 'Ei,' antwortete der Junge, 'ich wollte, daß mirs
gruselte, aber niemand kann mirs lehren.' 'Laß dein dum
mes Geschwätz,' sagte der Fuhrmann, 'komm, geh mit mir,
ich will sehen, daß ich dich unterbringe.' Der Junge ging
mit dein Fuhrmann, und abends gelangten sie zu einem
Wirtshaus, wo sie übernachten wollten. Da sprach er beim
Eintritt in die Stube wieder ganz laut 'wenn mirs nur gru
selte! wenn mirs nur gruselte!' Der Wirt, der das hörte,
lachte und sprach 'wenn dich danach lüstet, dazu sollte hier
wohl Gelegenheit sein.' 'Ach schweig stille,' sprach die Wirts
frau, 'so mancher Vorwitzige hat schon sein Leben eingebüßt,
es wäre Jammer und Schade um die schönen Augen, wenn
die das Tageslicht nicht wieder sehen sollten.' Der Junge
aber sagte 'wenns noch so schwer wäre, ich wills einmal ler
nen, deshalb bin ich ja ausgezogen.' Er ließ dem Wirt auch
keine Ruhe, bis dieser erzählte, nicht weit davon stände ein
verwünschtes Schloß, wo einer wohl lernen könnte, was Gru
seln wäre, wenn er nur drei Nächte darin wachen wollte.
Der König hätte dem, ders wagen wollte, seine Tochter zur
Frau versprochen, und die wäre die schönste Jungfrau, welche
die Sonne beschien: in dem Schlosse steckten auch große
Schätze, von bösen Geistern bewacht, die würden dann frei,
und könnten einen Armen reich genug machen. Schon viele
wären wohl hinein, aber noch keiner wieder heraus gekommen.
Da ging der Junge am andern Morgen vor den König und
sprach 'wenns erlaubt wäre, so wollte ich wohl drei Nächte in
dem verwünschten Schloß wachen.' Der König sah ihn an,
und weil er ihm gefiel, sprach er 'du darfst dir noch dreierlei