252
Er ging hinaus auf die große Straße, setzte sich auf
einen Stein und wartete auf die Dinge, die kommen sollten.
Da sah er einen Leiterwagen heran fahren und eine Frau
stand mitten darauf, statt auf dem Gedund Stroh zu sitzen,
das neben ihr lag, oder neben den Ochsen her zu gehen
und sie zu leiten. Der Bauer dachte 'das ist wohl eine, wie du
sie suchst,' sprang auf und lief vor dem Wagen hin und her,
wie einer der nicht recht gescheit ist. Mas habt ihr vor,
Gevatter?' sprach die Frau, 'ich kenne euch nicht, wo kommt
ihr her?' 'Wie sollt ihr mich auch kennen, ich bin von dem
Himmel herunter gefallen,' antwortete er, 'und weiß nicht,
wie ich wieder hin kommen soll; könnt ihr mich nicht hinauf
fahren?' Mein,' sagte die Frau, 'ich weiß den Weg nicht.
Aber wenn ihr aus dem Himmel kommt, so könnt ihr mir
wohl sagen, wie es meinem Mann geht, der schon seit drei
Jahren dort ist: ihr habt ihn gewiß gesehen.' 'Ich habe ihn
wohl gesehen, aber es kann nicht allen Menschen gut gehen.
Er hütet die Schafe und das liebe Vieh macht ihm viel zu
schaffen: das springt auf die Berge und verirrt sich in der
Wildnis, da muß er hinterher laufen und es wieder zu
sammentreiben. Abgerissen ist er auch, und die Kleider wer
den ihm bald vom Leib fallen. Schneider giebt es dort auch
nicht, der heilige Petrus läßt keinen hinein, wie ihr aus dem
Märchen wißt.' 'Wer hätte sich das gedacht!' rief die Frau,
'ich will euch seinen Sonntagsrock holen, der hängt daheim
noch im Schrank, den kann er mit Ehren tragen. Ihr seid
so gut und nehmt ihn mit.' 'Das geht nicht wohl,' ant
wortete der Bauer, 'Kleider darf man nicht in den Himmel
bringen, die werden einem vor dem Thor abgenommen.'