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12.
Hanse! und Gretel.
Vor einem großen Walde wohnte ein armer Holzhacker
mit seiner Frau und seinen zwei Kindern; das Bübchen hieß
Hansel und das Mädchen Gretel. Er hatte wenig zu beißen
und zu brechen, und einmal, als große Teuerung ins Land
kam, konnte er auch das tägliche Brot nicht mehr schaffen.
Wie er sich nun abends im Bett Gedanken machte und sich
vor Sorgen herumwälzte, seufzte er und sprach zu seiner
Frau 'was soll aus uns werden? wie können wir unsere
armen Kinder ernähren, da wir für uns selbst nichts mehr
haben?' 'Weißt du was, Mann,' antwortete die Frau, 'wir
wollen morgen in aller Frühe die Kinder hinaus in den Wald
führen, wo er am dicksten ist, da machen wir ihnen ein Feuer
an und geben jedem noch ein Stückchen Brot, dann gehen
wir an unsere Arbeit und lassen sie allein. Sie finden den
Weg nicht wieder nach Haus, und wir sind sie los.' 'Nein,
Frau,' sagte der Mann, 'das thue ich nicht; wie sollt ichs
übers Herz bringen meine Kinder im Walde allein zu lassen,
die wilden Tiere würden bald kommen und sie zerreißen.'
'O du Narr,' sagte sie, 'dann müssen wir alle vier Hungers
sterben: da kannst nur die Bretter für die Särge hobeln,'
und ließ ihm keine Ruhe, bis er einwilligte. 'Aber die
armen Kinder dauern mich doch,' sagte der Mann.